Dass die Schwäbische Alb-Bahn (SAB) noch existiert, ist dem Engagement der Anliegergemeinden, dem Kreis Reutlingen sowie dem Land Baden-Württemberg zu verdanken. Um die Strecke vor der Stilllegung zu bewahren, pachtete die in Bad Urach ansässige Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) 1999 zunächst das Streckenstück von Kleinengstingen bis nach Oberheutal (Verladebahnhof der Bundeswehr) von der DB Netz AG. Die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) richtete mit dem Schienenbus “Ulmer Spatz” einen Sonntagsverkehr im Sommerhalbjahr ein. Nach der Schließung des Truppenübungsplatzes Münsingen organisierte der junge Verein SAB auch auf dem unteren, landschaftlich besonders reizvollen Streckenstück Münsingen – Schelklingen Fahrten mit einer passenden roten Schienenbusgarnitur. Im August 2005 übernahm die ENAG schließlich auch diesen Streckenteil. Inzwischen hat sich sowohl der Ausflugsverkehr, wie auch der Betrieb an Werktagen und der Güterverkehr sehr erfreulich entwickelt. Um den Anforderungen daraus gerecht zu werden, hat der Verein SAB 2008 ein eigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen gegründet, welches den Verkehr auf der Alb durchführt.
Die Akteure im Einzelnen
Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg
Seit der Bahnreform im Jahr 1994 sind die Länder für den Nahverkehr auf der Schiene verantwortlich. Das Land Baden-Württemberg gründete dazu die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW). die bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen Leistungen (verkehrende Züge) einkauft und bezahlt. Dazu bekommen die Länder Gelder vom Bund zugewiesen.
Erms-Neckar-Bahn AG
Die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) ist ein junges Eisenbahnunternehmen. das ursprünglich zur Erhaltung der Ermstalbahn Metzingen – Bad Urach gegründet wurde. Diese Strecke wurde 1999 reaktiviert und wird heute im Stundentakt mit modernen Triebwagen der RAB (siehe oben) befahren. Bei der Schwäbischen Alb-Bahn ist die ENAG als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) Betreiber der Gleise und Signalanlagen.
Schwäbische Alb-Bahn e.V.
Der Verein Schwäbische Alb-Bahn e.V. (SAB) organisiert den Betrieb mit historischen Fahrzeugen und stellt dafür das ehrenamtliche Betriebspersonal. Auch die Restaurierung und Inspektion der Fahrzeuge erfolgt durch den Verein. Die Erhaltung der Schwäbischen Alb-Bahn und die Einführung eines regelmäßigen Museumsbetriebs sind u. a. die Ziele dieses Vereins. Dazu wird die Infrastrukturgesellschaft ENAG mit ehrenamtlichen Arbeiten des Vereins an der Strecke und den Bahnhöfen unterstützt.
SAB Schwäbische Alb-Bahn GmbH
Die SAB GmbH führt die planmäßigen Fahrten im Person- und Güterverkehr auf der Alb-Bahn durch und betreut als zugelassenes Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), die Aktivitäten des Vereins Schwäbische Alb-Bahn e.V. So sorgt die GmbH beispielsweise für die sichere Indienststellung der Fahrzeuge, überwacht die gesetzlichen Vorgaben und bildet das Personal für die SAB aus. Auch den Bau des Lokschuppens und der Gleisanlagen in Münsingen hat die Betriebsgesellschaft begleitet. Ebenfalls unter der Regie der SAB GmbH wird die DB-Fahrkartenagentur im Münsinger Bahnhof betrieben.